Jubiläum 20 Jahre Trans Thüringia !

1995 wurde die Vision einiger begeisterter Schlittenhundeführer (Musher/In) wahr. Die Idee ein Langstreckenrennen mit reinrassigen Schlittenhunden entlang des Rennsteiges in Thüringen durchzuführen, wurde durch das Ehepaar Margit und Walter Tinz, Wolfgang Pfeifer, Michael Beil und dem leider schon verstorbenen Kurt Sprenger mit viel persönlichem Engagement Realität.

Erfolgreich von Beginn an bis zum exzellenten Ende konnte vom 07. bis zur Siegesfeier am 14. Februar die 16. Trans Thüringia in Neustadt am Rennsteig und in Masserberg durchgeführt werden.

2015 – 20 Jahre – später waren das Ehepaar Tinz, Wolfgang Pfeifer, Conni Luther und Wolfgang Wolf, einige der ehemaligen Rennorganisatoren zur großen Freude aller Vorort. Sie verliehen der Eröffnungsfeier am 07.02.15 am Stake-Out-Platz in Neustadt a. R. neben der Landrätin des Landkreises Ilmkreis und Schirmherrin der Veranstaltung Frau Petra Enders sowie des Bürgermeisters der Gemeinde Herrn Dirk Macheleidt einen ganz besonderen Glanz.

In diesem Jahr sorgten ideale Wetterbedingungen für einen optimalen Start der bisher schönsten Trans Thüringia. Kaiserwetter bei der Eröffnung förderte den nötigen Motivationsschub bei den zweibeinigen Aktiven und allen Helfern der Musher sowie der Gemeinde Neustadt. Besonders letztere sorgten dafür, dass die vier Rennen, trotz gravierenden Materialschadens an Snowmobil und Startbogen, ohne nennenswerte Behinderungen durchgeführt werden konnte. Sie waren immer zur Stelle, wenn man sie brauchte und sorgten vielfältig für einen einwandfreien Ablauf der 4 Läufe dort. Vielen Dank!

Am Sonntag startete der erste Lauf über 34 km. Neben den Tourenfahrern ohne Zeitnahme gingen die TeilnehmerINNEN der drei Wertungsklassen an den Start. Limitiert 1 mit 3- 4 Schlittenhunden in der Einspannung, Limitiert 2 mit 5-7 Hunden und Limitiert Offen mit 8-12 Hunden. Gesamt hatten sich 52 MusherINNEN zur 16 Trans Thüringia eingefunden. Alle vier der in Europa anerkannten Schlittenhunderassen – Siberian Husky, Alaskan Malamute, Samojede und der Grönlandhund – offenbarten für alle offensichtlich vor den Schlitten ihre große Leidenschaft der Zugarbeit im Schnee. Den zahlreichen und sehr interessierten Zuschauern wurden am jedem der Veranstaltungstage die Besonder- sowie Eigenheiten dieser Hunde und dieses so faszinierenden Sports vorgestellt und erläutert.

Die vier Tage in Neustadt wurden von der dort typischen Wettervielfallt mit Sonne, eisigen Wind, Schnee und Schneeregen begleitet. Die Strecke, der Trail, war bestens präpariert und stellte an Mensch und Hund zum Teil besonders sportliche Herausforderungen. Hierbei sei Montag 9.02.15 hervorgehoben. An diesem Tage musste die Strecke morgens sowie als Lauf in den Abend zweimal bewältigt werden; lange nie enden wollende Anstiege mit der speziellen Situation in der Dämmerung und Dunkelheit sorgten für nicht alltägliche Beanspruchungen bei allen Teilnehmern.

Nach dem 4. Lauf lag in der Rennklasse „Limitiert 3-4 Hunde“ mit einem Gesamtvorsprung von fast 28 Minuten auf dem 1. Rang der 22 jährige Königsseer Nino Neubauer vor seinem Freund und Sportskollegen den 26 jährigen Gerstunger Mathias Klatt, der ebenfalls von Beginn an seinen 2. Rang verteidigte. 3. wurde wie die Tage vorher der Franzose David Passy.

In der Kategorie „Limitiert 5-7 Hunde“ gestalte es sich wie folgt: Mit der besten Zeit ihrer 4 absolvierten Läufe und gleichzeitig auch ihrer Klasse belegte wiederum Caroline Bidell aus Deutschland den 1. Platz. Auch Janine Matsch –Eichmann aus der Schweiz fuhr ihre Bestzeit der drei Neustadt-Tage mit nur 1 Minute und 1 Sekunde langsamer und verteidigte damit ihren 2. Platz. In der Gesamtzeit trennten die beiden gesamt rund 8 Minuten. Den 3. Platz sicherte sich der Schweizer Edi Lussmann. Leider mussten nunmehr gesamt vier Teilnehmer dieser Klasse: Lothar Kalasch schon am Tage zuvor, Carmen Amstätter, Andre Willig sowie Wilfried Umbach wegen defekter Schlitten oder kranker Hunde in die Tourenklasse ummelden. Rolf Ewald mit seinem Grönlandhundeteam und somit als einziger Musher der Rennkategorien unterwegs mit einem nicht Siberian-Husky-Team, konnte seine Laufleistung steigern und fuhr seine bis dahin beste Zeit auf dieser Trans Thüringia.

Wie schon die Tage zuvor bestätigte Rainer Galm aus Würzburg mit seinem 8er Siberian-Team in der Kategorie 8-12 Hunde eine Top-Leistung und fuhr zum vierten Mal die Tagesbestzeit aller Teams. Damit belegte damit unangefochten den 1.Rang. Auch Rüdiger Rink aus Schwaförden überraschte mit der zweitbesten Laufzeit aller Teams und untermauerte hierdurch seinen Position – den 2. Platz. In der Gesamtzeit trennten ihn 8 Min: 42 Sekunden von Rainer Galm. Den 3.Platz sicherte Joachim Köring aus Ihlow.

Bei herrlichsten Sonne- Winter-Wetter setzten am Mittwoch alle Teams mit ihren Fahrzeugen, Anhängern und Hunden nach Masserberg um.

Diese Wetterlage hatte bis zum Ende der Trans Thüringia bestand und bescherte allen Teilnehmern einen perfekten Trail. Die malenswerte Kulisse sorgte für eine einzigartige Stimmung, die die Begeisterung fast zum Greifen nahe erschienen ließ. Diese wurde exemplarisch durch einen phantastischen Sonnenuntergang im Biwaklager auf dem Hubschrauberlandeplatz an der Turmbaude am Freitagabend. Dort verbrachten rennregelgemäß die MusherINNEN mit ihren Schlittenhundeteams die Nacht im Freien unter einem funkelnden Sternenzelt. Nach einem bilderbuchhaften Sonnenaufgang brachen die Teams ein letztes Mal auf um die 43km lange Strecke erfolgreich als Team zu absolvieren. Ab 11.39 Uhr fuhren dann die ersten Siegerteams in das Ziel hinein.

Zuerst erschien Caroline Bidell aus Deutschland, die ihre erste Trans Thüringia erfolgreich mit dem Siegerplatz und einer Gesamtzeit über 265 km von 15:32:41 in der Kategorie Limitiert 5-7 Hunden krönte. Spannend wurde es in dieser Klasse bei der Vergabe um den 2. Platz. Die zweitschnellste Zeit lief hier die Schweizerin Janine Matsch-Eichmann und belegte am Ende mit einem knappen Rückstand in der Gesamtzeit über 6 Minuten und 1 Sekunde auch im Gesamtklassement den 2. Platz. Mit einer Gesamtzeit von 15:45:33 belegte ihr Landsmann Edi Lussmann den 3. Platz.

Wie erwartet verteidigte in der Kategorie Limitiert 3-4 Hunde der 26 jährige Thüringer Mathias Klatt erfolgreich in einer Gesamtzeit von 15:41:10 seinen 1. Platz, nachdem sein Freund Nino Neubauer, der bis zum 6. Lauf Führende, aufgrund einer Erkrankung auf seinem Start verzichten musste. Den 2. Platz errang der ebenfalls zum ersten Mal teilnehmende Franzose David Passy vor der dritt-platzierten Ines Wasle aus Österreich.

Als wiederum Gesamttagesschnellster in 2:29:14 mit einem vom Biwakieren voll bepackten Schlitten wurde Rainer Galm aus Würzburg- Estenfeld in der Kategorie Limitiert Offen 8-12 Hunden. Er fuhr in einer Gesamtzeit von 14:04:40 vom ersten bis zum letzten Lauf auf dem 1. Rang. Beeindruckend auch die Leistung von Rüdiger Rink, der an allen bisher durchgeführten 16 Trans Thüringia teilnahm. Eine derart gute Leistung mit seinen Siberian Huskies – Gesamtzeit von 14.32:06 – hatte er noch auf keiner vorher erreichen können. Der 2. Rang war seine Belohnung. Den 3. Platz belegte Frank Daams aus den Niederlanden.

Um 17 Uhr erfolgte dann die Ehrung der Sieger durch die Rennleitung der Trans Thüringia sowie den Bürgermeister der Gemeinde Masserberg Friedel Hablitzel standesgemäß auf dem Podest im Masserberger Stadium.

Abschließend bleibt nur sagen: es war eine äußerst würdige 20-jährige Jubiläumsveranstaltung unter idealen Bedingungen: Kaiserwetter, Schnee satt, Sonne, Wind, Kälte und gesamt 265 km perfekte Trails. Ideale Bedingungen für herausragende sportliche Veranstaltung der besonderen Art.

Das Wichtigste jedoch war und ist die exzellente Unterstützung der Gemeinden Neustadt am Rennsteig sowie Masserberg in Vertretung seiner Einwohner und der vielen ehrenamtlichen Helfer. Als Stellvertreter sei hierbei der uns seit Beginn an im Jahre 1995 mit Rat und Tat wohlwollend begleitende und alle Art von Barrieren im Vorfeld aus dem Weg räumende ehemalige Pistenraupenfahrer Christian Ernst nebst seiner zahlreichen HelferInnen vom SV Rennsteig Masserberg sowie die „Jungs der Feuerwehr Neustadt“ genannt.

 

Sonja Merbach

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By |2024-01-28T14:54:30+01:00März 31st, 2015|Alte Beiträge, ARCHIV|0 Comments